140726 - 2. Pitztal-Gletscher Trail Maniak 42k [Race Report]

26.7.2014

2. Pitztal Gletscher Trail Maniak - Trail Marathon

Mandarfen / Pitztal, Ötztaler Alpen
©trailstripsrelax.de

Nach circa 1 Stunde, auf +-2500m wich endlich das Gefühl, am liebsten sofort wieder aufzuhören
- selbst schuld, war ich das Ganze auch völlig falsch angegangen: Im vorderen Viertel In der zweiten Reihe am Start stehend ging ich mit dem Tempo der späteren Top 10 mit & litt auf dem folgenden langen Anstieg zur Kaunergrathütte 2815m unter viel zu hohem Puls und sofort schweren Beinen. Also in meinem Tempo weiter und endlich war ich "drin".
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Ich hatte eine relativ unbefriedigende Vorbereitung gehabt, Knöchel 2 Wochen vorher verknackt, wenig und wenn dann nur auf dem MTB machen können. Die Wetteraussichten taten ihr übriges, dass ich mit eher gemischten Gefühlen ins Pitztal gefahren war, aber wenn man die Startgebühr schon lange bezahlt hat bleibt man halt doch nicht Zuhause, selbst wenn Regen und knapp 5 Grad auf 3000m angesagt sind. Die morgendliche Aussage der Organisatoren, dass die Aussichten eh super seien und die Trails alle trocken, war somit wohl eher eine diplomatische Notlüge. Es sei ihnen verziehen (zu sonstigen Problemen im Rahmen des Events unten mehr). Nach knapp 2 Stunden, kurz nach dem Steinbockjoch 2960m kam der Regen, der bis ins Ziel mein treuer Begleiter sein sollte.

Höhenprofil PGTM14
Schön ist's ja wirklich da oben - Mittelbergsee, Verpeiljoch, diverse Gletscher, schmale Steige, Blockgelände, ... Der Genuss endete, als es an den Downhill am Neururer Berg ging, rutschig, steil, matschig, grasig, fordernd. Immer meinen Knöchel im Hinterkopf ging ich's bergab lieber ein bisschen defensiv an, außerdem standen ja nochmals 1200HM auf der zweiten Runde an. Bis dahin aber von Trenkwald erstmal unspannende 5km auf einem Forstweg zurück nach Mandarfen. In den Zielbereich zu laufen um dann direkt wieder zum nächsten Anstieg zu rennen, ist kopfmäßig eher mühsam...

Richtung Rifflsee rauf wie gehabt: nass, steil, wurzelig-steinig, und nochmals über 600HM bis zur nächsten Verpflegung. Gemeinsam mit Hannes brachte ich diesen Teil hinter mich, irgendwann kam ich aber bei seinem Tempo nicht mehr mit und ließ ihn ziehen.
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An der Sunnalm auf 2300m dann Shirt, Armlinge & Stirnband (alles triefend nass) gegen Longsleeve und Mütze getauscht, nochmals Zucker nachgeladen und auf die letzten 15km gestartet. Spätestens jetzt hatte ich es aufgegeben, Pfützen und Matschlöchern auszuweichen, das Wasser kam eh aus allen Richtungen und die Hände froren, weil auch die Griffe meine Stöcke immer kälter wurden. Halb um den Rifflsee herum, dann wieder bergauf führten die folgenden 10km zur letzten Verpflegung: Offenbacher Höhenweg - zurück ins Skigebiet - widerlicher Skipisten-Downhill (hier traf ich wieder auf Hannes, Zitat: "Ich bin so blau!" / Ich hoffe du hast's gepackt?) - Fuldaer Höhenweg - abartig matschiger Downhill zum Taschachbach (wenn man die Abzweigung gleich gefunden hat). Ein letztes Mal Cola & Banane, dann "nur noch" 5km bergab Richtung Ziel. Also noch einmal laufen lassen, dann hatte ich's geschafft!

7:22:27h nach 42km und 2815HM: 20. Gesamt, 19. Männer, 16.AK 
(gemeldet waren 161 Starter, 110 im Ziel, Rest DNF/DNS)
Ergebnisse HIER

Raus aus den nassen Sachen, trinken, trinken, trinken, essen, Duschen, essen, trinken, essen, trinken.
Das Massage-Zimmer war leider nie besetzt, daher nahm ich meinen Gutschein wieder mit nach Hause, schade.
Härteste Challenge des Tages als Abschluss: Zuhause die Treppen rauf. Und mit dem Hund gleich wieder runter, schwerste Gassirunde meines Lebens.

Fazit: 
Wenn auch kürzer als der DXT, fiel mir der PGTM über weite Strecken deutlich schwerer. Härtere Anstiege, die Sucherei nach dem richtigen Weg, das Wetter & die große Höhe machen dieses Rennen zu einem wirklich "harten Brocken". 100% fit, mit guter Streckenmarkierung und bei gutem Wetter wäre vielleicht noch mehr drin gewesen, ändert jetzt aber auch nichts mehr... Nette Orga und freundliche  Helfer, wenn mal welche zu sehen waren, dafür bestens ausgestattete Verpflegung. Riesen-Respekt für die 95k-Läufer!

Ein großes Manko gab's aber schon: die Markierungen waren streckenweise äußerst spärlich - ist recht frustrierend, die Vorhut zu spielen, die richtigen Abzweigungen zu suchen & währenddessen kommen einem jene Läufer, die hinter einem waren und eben nicht suchen mussten (man hatte ja einen "Vorläufer") immer näher und überlaufen einen schlußendlich... Streckenposten an den neuralgischen Punkten wären auch kein Fehler gewesen, in den Dolomiten standen 350 (!) Freiwillige im Dienst der Sache, im Pitztal hingegen gähnende Leere über weite Teile der Strecke - da hätte man den Läufern den einen oder anderen Verhauer sparen können.
(Wenn Philipp Brugger 11min in Führung liegend wegen schlechter Markierung den Sieg verliert, sollte sich ein Veranstalter echt mal Gedanken machen! - Auch HIER gab's Probleme mit der Markierung.) Ein Lederarmband als Finisher-Präsent ist halt auch etwas spärlich, wenn man's mit anderen Läufen vergleicht (s. DXT: ein Paar Trailschuhe für jeden Finisher!).

Ausrüstung:
Rucksack - Komperdell Trail Speed Pack mit Trinkblase
Hose - Thoni Mara Mid-Tight
Kompression - Skins Calf Tights (die gab's als Starter-Geschenk, wieso also nicht ;)

weiters Stirnband, Mütze, eine heute völlig sinnbefreite Sonnenbrille, Armlinge





Die Strecke, erst blau, dann pink




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